Pihtik-Treffen 2012 in Dittishausen / Schwarzwald

21./22.April 2012

Wir («wir», das sind Monika mit Cusabo «Charly» Pihtik und Rolf mit dem als schwarzer Flädi getarnten Gastpihtik Neruda) treffen gegen Mittag im Landhotel Tanneneck im Schwarzwäldischen Dittishausen ein. Und da sind bereits die ersten tollenden Toller – und ihre, wie man schon von weitem sieht, vom Mittollen bereits leicht erschöpften, nun ja: Cheffinen und Chefs. Von überall her treffen Junghunde und Welpen verschiedenster Rassen ein – dem «Tanneneck» ist eine Hundeschule angeschlossen, und auch Pferde finden hier ein offenes Haus. Die canide Grundfarbe bleibt aber das ganze Wochenende über das Fuchsrot!

Das Wetter könnte schweizerischer nicht sein: es regnet, dann wieder nicht, dann wieder, dann wieder nicht. Die Gerantin zeigt uns denn auch umgehend die gediegene De-luxe-Hundedusche und weist auf die Tücher zum Abtrocknen hin, die uns vor dem Eingang zur Verfügung stehen. Für Toller eine Ehrensache, dass der (riesige) Vorrat übers Wochenende ratzputz aufgebraucht wurde… Es war schon schön zu sehen, wie selbstverständlich das Personal um die manchmal im Weg herumdösenden Hunde herumkurvte, als wären sie gar nicht da, und sie manchmal auch hinter den Ohren kraulten. Dogs are welcome – und so fühlt man sich selbst auch gleich zu Hause.

Die ersten Gespräche – abgesehen von «du bist die – – die – – – eeeehm wart, nichts sagen, es fällt mir ein…» drehen oder tollen sich natürlich um die Hunde: Was hast du gemacht das ganze Jahr über, wie geht es, hast du etwas gehört von… Schliesslich bekommen wir alle zusammen: Patrik und Maya mit Chiuma, Roland und Tina mit Luna, Jan und Fränzi mit Leyati, Peter und Gaby mit Onawa und Jadu, und natürlich die Pihtiks Marceline, Nadine und Marc mit Aicha, Numi und Etenia. Samy kann dieses Jahr nicht, er wurde mit roher Gewalt zu einem Segeltörn gezwungen, wäre aber selbstverständlich viiiieeel lieber hier gewesen…

Nach dem Snacken (es gar Schwarzwaldtypisches wie Flammkuchen oder Pizza…) versuchen wir uns als Buchelinnen und Buchelis – wird es regnen oder wird es nicht regnen, oder wird es gar Katzen hageln? Die Muoatathaler Fraktion kommt nach Interpretation verschiedener Wolkenbilder und des Flugverhaltens der Schwalben zum Schluss, dass sich um zwei Uhr ein Fenster am Dittishausener Himmel auftun wird, in dem der Plauschparcours Platz finden kann. Und so war es denn auch. Vor dem pickelharten, entbehrungsreichen, alles abfordernden Wettkampf schloss Maya noch den kleinen Einblick in verschiedene Möglichkeiten für Spasssport ab. Das Fährten, das für den Morgen vorgesehen war, fiel zwar nicht ins Wasser, dafür aber dem harschen Schwarzwald-Wind zum Opfer… A propos Spasssport: Die Roten liessen sich vom Wetter nicht im geringsten beeindrucken – als ginge sie das da oben nichts, gar nichts, rein gar nichts an, plauschten sie mit.

Und dann sprang der Zeiger auf zwei Uhr – und die Muotathaler Fraktion sollte recht behalten. Als hätte er ein Einsehen, riss der für Dittishausen zuständige Schwarzwald-Petrus ein Fensterchen auf und der Plauschparcours konnte beginnen. Einziges Zugeständnis an den doch bedrohlich aussehenden Himmel war, dass wir nicht Kilometer abspulten, um von Posten zu Posten zu gelangen, sondern «nur» Meterchen. Es war wie immer: Die Toller sahen bei den einzelnen Aufgaben aus, als würden sie sagen: Come on, Boss, ist das alles? Soll ich dir die ersten zwanzig Stellen der Zahl Py nach dem Komma aufzählen, oder soll ich einen dreifachen Tsukuhara mit doppelter Schraube aufs Parkett legen? Gefragt waren Stehvermögen und Geschicklichkeit, in Kombination mit Verlockungen (Goodies, Betteries, Bests). Im Grossen und Ganzen lösten die Roten sämtliche Aufgaben souverän.

Und auf den Dittishausener Petrus war Verlass: Kaum waren wir drin, schletzte das Fensterchen draussen zu und es schüttete wieder wie gehabt. Schwein gehabt!

Beim Warten in der Schlange vor den Tüchern zum Trocknen machten wir Bekanntschaft mit einer neuen Ausbildung für Hunde. Weiss jemand, was ein Golfhund ist? Nein? Also, das ist eine Art Tigerwoods-Assistent, der die – nicht billigen – Golfbälle, die verschlagen werden oder nicht dort landen, wo sie sollten, suchen geht und zurückbringt, mit anderen Worten: ein 18-Loch-Retriever. Im Tanneneck bietet eine Hundeschule, kein Witz, eine entsprechende Ausbildung an. Hoch interessant auch die «Ausbildung zum Problemhund», die absolviert werden kann. Wir hätten zu gern gesehen, wie das geht…

Drinnen ging dann der Plausch bis zum Abendessen weiter. Durch eine grosse Scheibe hatte man Ausblick auf das Carrée, in dem die Pferde trainiert wurden, durch die anderen Scheiben hatte man Ausblick auf die Kapriolen des Wetters: ein wunderbares Kino. Statt Popcorn und Gogga gabs am Abend u.a. Lauch, der nicht wie Popcorn knirschte, dafür aber auf den Zähnen quietschte – aber es war ganz okay, sonst.

In Ergänzung zum Plauschparcours wurde uns noch eine weitere Aufgabe gestellt, die sich Marceline ausgeheckt hatte: Wir sollten ab Fotos erraten, aus welchem Toller-Welpen welcher Hund geworden ist. Kein Problem? Ganz im Gegenteil, wir schwitzten Blut und Wasser im Bestreben, uns nicht zu blamieren und wenigstens den eigenen Hund zu erkennen… Di gseh aui eso glych us mit ihrne Mutschligringe…

Nach der Preisverleihung für den Plauschparcours – merci beaucoup Maya und Pädi für die Organisation und grazie mille für die wunderbaren Preise! – liessen Nadine und Marc 10 Jahre Pihtik Revue passieren und ehrten die grosse, grossherzige und jahrelange Arbeit von Marceline. Darüber müsste man eigentlich einmal ein Buch schreiben (das wäre sicher kein dünnes…). Die Näpfe mit der Aufschrift «Pihtik» waren eine ganz tolle Idee! Und noch etwas in eigener Sache: Der Napf mit der Aufschrift «Pihtik-Freund» für Neruda hat uns echt und wirklich gerührt… Ja, das sind wir: Pihtik-Freunde.

Über den zweiten Teil des Abends, an dem wieder viel und viel Interessantes diskutiert wurde, ziehen wir den Schleier. Nur soviel: Bier aus dem Schwarzwald ist nicht einfach zu beschaffen, aber wenn es dann einmal auf dem Tisch steht…

Am nächsten Morgen war die Umgebung des Tannenhofs schon früh wieder mit roten Tupfern gesprenkelt. Hündeler sind Morgenstündeler… Nach dem wurstwährschaften Zmorge gings auf den gemeinsamen Spaziergang, an dem es Iltisse und Eichhörnchen zu jagen gab (zu jagen gegeben hätte, wenn nicht… goooopf), Schaum vor den Rüdenschnauzen flockten (Läufigkeit…)((die arme Sieche)), Umwege in Kauf genommen werden mussten wegen einem Vergnügungspark, der zwar geschlossen, aber doch heftig umzäunt war, fremde Fötzel (Nichttoller) begutachtet werden mussten und gerannt, gefretzt, geja– ah nein, das nicht, getechelt, gehechelt und gewitzelt wurde.

Wieder zurück im bereits zur neuen Heimat gewordenen Tanneneck gings schon bald ans Packen – schade, geht das immer so schwupps vorbei – das ist aber vermutlich auch ein Zeichen dafür, dass es kurzweilig und spannend war.

Fazit: Schöne Tradition, gastfreundliche Gastgeber, hundefreundliche Umgebung, brandneue Erkenntnisse (jaaaa, der Golfhund!), Gründung eines Fanclubs für Schwarzwälder Biere, spannender Anlass von A wie Golfhund über M wie Plauschparcours bis Z wie Spazottel, und vor allem: tolle Toller!

Danke, Marceline, das hast Du (wieder) super hingekriegt!

Monika und Rolf mit Charly